Hallo Nil-volenti-difficile,
die älteste mir bekannte Darstellung mit drei Wegen von Malkuth aufwärts stammt von Athanasius Kirchner (Oedipus Aegytiacus, Rom 1652) und ist in dem Buch "Das Mysterium der Zahl - Zahlensymbolik im Kulturvergleich" von Franz Carl Endres und Annemarie Schimmel abgebildet.
Auf den Seiten 248 und 249 ist eine äußerst detailreiche Darstellung des Lebensbaumes zu sehen, die neben lateinischen auch hebräische Anmerkungen enthält.
Allerdings wird dort auf Seite 249 der "moderne kabbalistische Baum" OHNE Verbindung von Malkuth zu Jesod dargestellt, was bei Kirchners Darstellung den dritten Weg von Malkuth beschreibt. Eine Darstellung von Malkuth NUR zu Jesod wäre die einzige Möglichkeit, nur einen Pfad zu zeichnen.
Insgesamt wird auch Kirchner auf ältere Quellen zurückgegegriffen haben.
Für Menschen, die mit hebräischen Schriftzeichen etwas anfangen können, sind die Darstellungen sicher hilfreich. Auf Seite 249 sind zwei Hände abgebildet, auf denen die 32 verbindenden Pfade aufgezeichnet sind, mitsamt der dazugehörigen Handhaltung. Zur Zahl 72 gibt es eine Darstellung von Kirchner, die die 72 Namen Jahwes in der Figur einer Sonnenblume zeigt und sich auf die jüdische Mystik bezieht, ohne jedoch nähere Quelle anzugeben.
Zwischen der 65 und der 66 steht der Name Tara, was zwar sicher bekannt ist, einen Hinweis jedoch wert erscheint.
Die 22 möglichen "wahren Wege" zwischen den 10 Sefiroth untersuchte schon Sabas von Tales 532. Er fand 22 Schöpfungswerke, 22 Bücher im alten Testament und 22 Tugenden Christi, wobei auch das Avesta 22 Gebete kenne.
Wie es auch 22 Karten der großen Arkana beim Tarot gibt. Insgesamt käme dabei noch die 11 als Daath hinzu, was den "modernen kabbalistischen Baum auszeichnet, der um Daath herum den Davidstern aus dem "überirdischen" und den "ethischen Dreieck" zeichnet. Dann kämen mit Daath 6 weitere mögliche Wege hinzu. Es wird jedoch von 40 Wegen des Moses geschrieben - zwei fehlten dann immer noch...
Eine mögliche Zuordnung der 22 Verbindungslinien zum Tarot hängt davon ab, ob wir absteigend mit der 0 beginnen, dem Narren oder mit der 1, dem Magier. Der Weg, der im modernen Baum zwischen 10 und 8 fehlt, macht aus 22 Wegen 21 (in sieben Mal drei Strahlen (Vollkommenheit, Willen, Liebe)). Wobei 22 geteilt durch 7 die Zahl zur Kreisberechnung ergibt. Beim später fehlenden 32. Weg sortiere ich daher die Null ein, den Narren - welcher ganz sicher nichts im "überirdischen Dreieck" zu suchen hat.
Die 22 mit drei Nullen dahinter erscheint als Vervielfachung auch in den 22 000 Rindern Salomos.
Weiter ist der schwarze Pfeiler links mit formgebender Passivität, der weiße Pfeiler rechts mit dynamischer Aktivität verknüpft, wie auch mit den Richtungen, in die wir uns im Tempel wenden.
Die Zuordnung der 32 Pfade der Weisheit stammt aus dem Buch "Praktische Kabbala", ich glaube der Autor heißt J. Fielding.
Wenn der 11. Pfad der Weisheit, die Verbindung zwischen Kether und Chokmah, als Magier gesehen wird, ergibt sich die weitere Zuordnung nach Fielding von selbst. Soll nicht unnötig verwirren, sondern nur Interesse am eigenen Studium wecken. Leider konnte ich einige selbst angefertigte Übersichtszeichnungen nicht als Anhang hochladen, da die Datenmenge zu groß war. Bei Interesse einfach eine E-Mail Adresse angeben, dann könnte auch das Diagramm von Kirchner zu Studienzwecken geteilt werden.
Licht, Liebe und Weisheit an alle,
gedanke