Hallo tigresse,
ich freue mich, daß Du Dir Gedanken über die Zielsetzung der Foren im Qabbalahkurs machst!
Da diese Fragen vielleicht auch für andere Menschen interessant ist, beantworte ich es mal etwas ausführlicher. Ich hoffe, es ist nicht zu ausführlich ;-)
Kurz gesagt geht es im Kurs, ähnlich wie in den meisten Fort- und Weiterbildungskursen oder auch einem Universitätsstudium, um Deine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Lehrtexten. Daraus entstehen Dein Verständnis der Lehrtexte sowie Deine individuelle, ganz persönliche Meinung und Erkenntnis dazu, und auf dieser Basis kannst Du gemeinsam mit unseren Mitstudenten weiterführende Gedanken entwickeln und alle können gemeinsam ihr Verständnis der Themen vertiefen.
Um es teilweise mit Deinen Worten zu sagen: Es bleibt Dir selbst überlassen, "wie man die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Pflichtthemen gestaltet, solange man in einem bestimmten Rahmen bleibt".
Man schreibt in jedem Kursabschnitt einen eigenen Artikel zu den Themen des Lehrtextes sowie Feedbacks für die Artikel unserer Mitstudenten. Für den eigenen Artikel erhält man Punkte. Für besonders gutes Feedback kann man auch Punkte erhalten. Und natürlich kann man sich jederzeit verbessern, indem man sein Verständnis vertieft, und erhält dann natürlich auch zusätzliche Punkte. Das geht auch noch ein paar Wochen oder gar Monate später, da jeder den Kurs in seiner eigenen Geschwindigkeit absolvieren kann. (Und auch sollte - nur kein Streß!)
Insofern können wir Druck hoffentlich weitestgehend vermeiden, denn Druck ist ja beim Lernen für die meisten Menschen kontraproduktiv. Indem man sich jederzeit verbessern kann, wird eine entspannte Atmosphäre geschaffen.
"Da die Themen bewertet werden ist natürlich ein gewisser Druck dabei sie besonders gut auszuarbeiten, wobei hohe Qualität für den einen bedeutet besonders perfekt aus den richtigen Werken zu zitieren und nur wenige individuelle Bemerkungen zu machen, für einen anderen bedeutet Diskussion eine möglichst detailreiche Darstellung zusätzlicher Betrachtungsmöglichkeiten."
Beides ist OK, solange man beim Thema des Lehrtextes bleibt. Nur das reine Zitieren zeigt ja noch nicht das eigene Verständnis, aber ein Abschweifen vom eigentlichen Thema auch nicht.
Das richtige Maß wäre schon gut, also beispielsweise nur so wenige Zitate wie nötig, soviel eigene Worte und eigenes Verständnis wie möglich, und weitere Gedanken, Ideen etc. in dem Rahmen, wie es inhaltlich zum Kursabschnitt paßt. Nicht sklavisch am Text kleben, aber auch nicht zu weit entfernen - da können unsere Mitstudenten durch Feedback helfen. Es soll nicht dogmatisch sein, aber auch nicht beliebig.
Denn für weitere bzw. andere Themen gibt es ja vielleicht eigene Lehrtexte, die später kommen und sehr ausführlich auf diese Aspekte eingehen. Das wissen dann die fortgeschrittenen Studenten und können helfen. Und da lohnt es sich vielleicht auch zu warten, bis das Wunschthema drankommt, denn dann kann es wirklich fundiert und ausführlich diskutiert werden
Themen oder Aspekte, die nicht im Kurs behandelt werden, können im offenen Forum (also hier, d.h. in einem der zahlreichen Unterforen) diskutiert werden.)
"Für mich selber muss ich sagen, dass ich aus "echten" Diskussionen mit Beispielen aus dem realen Leben oft mehr lerne und es bleibt auch mehr Stoff im Gedächtnis haften als bei ganz trockener Wiederholung derselben Theorien."
Ja genau. Das geht sicher nicht nur Dir so ;-)
Im Kurs geht es auch nicht darum, den Lehrtext nachzubeten - den kennen ja alle. Auch nicht irgendwelche Theorien. Magie soll im täglichen Leben anwendbar sein und wenn sie da nicht funktioniert, wo denn dann?
Aber ohne Wissen geht es auch nicht. Da unterscheidet Magie sich wenig von anderen Künsten und Wissenschaften. Ob es um Selbsterkenntnis geht oder um das Verständnis von Makro- und Mikrokosmos, ohne Wssen tappen wir blind umher.
Ähnlich wie beim Führerschein, wo es ja auch Theorie und Praxis braucht, ist es auch in der Magie: Wenn man es sehr, sehr salopp ausdrücken möchte: Betrachte die Magie als den "Führerschein" für das Universum, das Leben, die menschliche Seele und den Rest ;-)
(Es geht auch ohne, aber "mit" hat man einfach mehr Freude am Leben!)
Um den Anschluß an den vorletzten Absatz wiederherzustellen: Viel günstiger für das Lernen ist es, sich einzelne Punkte des Lehrtextes auszuwählen und diese näher zu betrachten, und immer auch zu schauen, wo im täglichen Leben und / oder in mir selbst taucht dies auf, wo und wie kann ich es benutzen, um mein Leben besser und lichtvoller zu machen.
Wenn jemand diese Aspekte mal übersehen hat, oder unsicher wegen der praktischen Anwendung ist, dann ist sicher jemand von unseren Mitstudenten da, der helfen und Tips geben kann. Bei uns gibt es keine "Punktabzüge", man kann aber viel hinzugewinnen.
Und natürlich sollen die Lehrtexte auch kritisch betrachtet werden, solange es konstruktive Kritik ist. Dadurch lernt man sehr viel mehr als wenn man etwas unkritisch liest. Dabei ist uns eine respektvolle, konstruktive, angenehme Umgangsweise sehr wichtig, und daher möchten wir konstruktive Kritik, damit diese auch anderen im Verständnis des Textes weiterhilft und einen wirklichen Erkenntnisgewinn darstellt. Destruktives Verhalten erzeugt unnötigen Druck und eine unangenehme Atmosphäre.
Darüberhinaus gibt es im Kurs noch persönliche Feedbackbereiche, in denen man sich ebenfalls konstruktiv und kreativ einbringen kann. Dies hilft den Kursadministratoren, den Kurs auch weiterhin zu verbessern. Vielleicht hast Du die ersten zwei schon gesehen.
Im Kurs selbst (also nicht hier) gibt es einführende Texte, die dies näher erklären. Vor allem interssant ist der Text "Die Vorteile des Forums (...)".
Dieser Text enthält eine, wie ich finde, sehr anschauliche Animation, die einige Prinzipien sehr schön erläutert. (Achtung: Das ist ein Text, den es nur im Kurs gibt und nicht hier im offenen Forum. Daher wird der Link nur für eingeloggte Kursteilnehmer funktionieren.)
Zum Unterschied zwischen Kurs und Forum gibt es hier in den FAQ weitere Informationen ("Forum oder Kurs?").
"Über individuelle Meinungen und deren Anwendbarkeit im realen Leben zu diskutieren gibt es dagegen unendlich viele Möglichkeiten. Das können sehr lehrreiche Themen werden . Die Kraft des gemeinsamen Brainstorming und freien Assozierens für Gruppenprozesse hat einen sehr grossen Wert."
Ja. Im Kurs nutzen wir dies aktiv, um das Verständnis der Lehrtexte gemeinsam zu erarbeiten und zu vertiefen. Das heißt man sucht sich ein oder mehrere Themen oder Aspekte, die sich auf den Lehrtext beziehen, schreibt einen eigenen Artikel dazu und erhält Feedbacks von den anderen Kursteilnehmern.
Die schon erwähnte Animation illustriert die positiven Effekte recht anschaulich, wie ich finde.
Durch die Konzentration auf den Lehrtext erreichen wir, daß es auch Ergebnisse gibt und man sie leichter wiederfindet. (In anderen Foren, die ich kenne, ist es manchmal beispielsweise so, daß häufiger derart frei assoziiert wird, daß von vielleicht 50 Antworten sich nur fünf bis zehn auf das eigentliche Thema das Threads beziehen und die anderen offtopic und damit nicht so brauchbar für die ursprüngliche Fragestellung sind. Diese offtopic-Antworten können gut und nützlich für andere Fragen sein, aber man würde sie im Ursprungsthread, der ja ein anderes Thema hat, vielleicht gar nicht vermuten, das heißt, sie sind vielleicht für die Nachwelt verloren oder man findet sie nur per Zufall oder während man etwas ganz anderes sucht.)
Für freie Themen gibt es wie gesagt dieses offene Forum, das heißt hier im offenen Forum werden die Lehrtexte ausdrücklich nicht diskutiert ;-) Das heißt man kann Diskussionen, die im Kurs offtopic wären, im passenden Bereich des offenen Forums führen.
Auf diese Weise müßten wir alle Bedürfnisse abdecken (hoffe ich mal). Oder fällt Dir noch etwas ein, was fehlt? Hast Du weitere Ideen und Vorschläge?
Hilft Dir das erstmal weiter? Ich freue mich auf Dein Feedback!
LG
Andrea