Shalom Echnaton,
es ist schön, daß Du Kontakt zu BOEL-Mitgliedern in Deiner Nähe suchst, und ich kann das auch gut verstehen. Ich frage mich allerdings, ob Du es nicht effektiver finden wirst, den Austausch hier im Forum oder besser noch im Kurs zu suchen, da im Kurs ja viele wichtige magische Themen besprochen werden.
Beim Wunsch nach persönlichen Treffen bietet es sich an, zu einem unserer offenen Workshops zu kommen, die wir regelmäßig anbieten, damit auch Nichtmitglieder uns kennenlernen und sich ein persönliches Bild von unserer Schule und unserer Arbeit machen können.
Bei diesen offenen Workshops kannst Du gleich viele Mitglieder auf einmal kennenlernen, nicht nur eine oder zwei Personen, wie es bei privaten Treffen der Fall wäre. HInzu kommt, daß Du bei einem Workshop auch viele erfahrene BOEL-Mitglieder kennenlernen kannst, also solche, die in der Ausbildung schon weiter fortgeschritten sind. (Zu erkennen am Namenszusatz, z.B. steht N für Neophyt, und jeweils ein Stern * steht für eine erreichte Stufe der Ausbildung.)
Die erfahrenen Mysterienschüler sind meist auch diejenigen BOEL-Mitglieder, die zu Einzeltreffen eher nicht kommen, da sie neben Arbeit und Familie etc. auch Zeit für ihre magische Ausbildung und ihre Mitarbeit in unserer Mysterienschule aufwenden, manchmal sogar sehr viel Zeit, was im Grunde auch sehr viel effektiver ist, wenn sie ihre Zeit für die Mitarbeit vor und hinter den Kulissen z.B. des Forums und Onlinekurses aufwenden, da dies viel mehr Menschen zugute kommt als bei einem privaten Treffen. (Und wir haben im Kurs sehr viele aktive Teilnehmer, sowohl Nichtmitglieder als auch Mitglieder.)
Zur Erläuterung, wir sind eine nichtkommerzielle Organisation. Wir haben keine Angestellten, die die Arbeit wie z.B. die Betreuung unserer Mitglieder oder des Qabbalahkurses machen, sondern wir machen alles in unserer freien Zeit. Daher können wir den Kurs auch gratis anbieten, sind aber auch etwas darauf angewiesen, daß die Kursteilnehmer konstruktiv mitarbeiten, und wir freuen uns natürlich über Mithilfe, insbesondere gegenseitiges konstruktives Feedback. Du siehst, Arbeit gibt es reichlich ;-) und Du hast ja sicher auch schon einen ersten Eindruck des Kurses gewinnen können.)
Aus diesem Grunde bieten wir auch keine "Stammtische" o.ä. an, da wir ja die Ausbildungstreffen, ein offenes Forum und den Kurs haben und auch ansonsten genug Arbeit da ist ;-)
Was andere Treffen zum persönlichen Austausch angeht, also Treffen mit Nichtmitgliedern, so verstehen wir uns eher nicht als "Kontaktbörse", da es in der Esoterikszene auch schwarze Schafe gibt und wir nicht möchten, daß jemand über unser Forum zu einem Treffen mit Menschen, die gar nichts mit uns zu tun haben, geht und dort vielleicht schlechte Erfahrungen macht. Das kannst Du sicher nachvollziehen.
Zu diesem Thema gibt es einen Thread, der sich mit "Treffen mit Gleichgesinnten" befaßt, weil wir immer mal wieder mit der Situation konfrontiert sind, daß jemand esoterisch oder magisch interessierte Menschen in seiner Nähe kennenlernen möchte und versucht, über unser Forum einen Kontakt herzustellen, so wie jetzt in Deinem Fall. .Ich würde mich freuen, wenn Du Dir diesen Thread kurz durchschaust, damit Du siehst, was ich meine.
Ich denke, daß Du vermutlich nicht damit gerechnet hast, eine solche lange Antwort zu bekommen ;-) oder daß das Thema so komplex ist, aber ich hoffe, daß Du unsere Positon ein bißchen nachvollziehen kannst.
Viele Grüße
Andrea
Liebe Andrea!
mit Erschrecken und tiefer Trauer hat mich Dein Beitrag erfüllt, die
mir auch bis heute keine Ruhe hat finden lassen. Denn nur allzu
verständlich und nachfühlbar erscheint mir Echnatons wunsch nach
persönlicher Begegnung und Austausch.
Und auch der verlinkte Thread, der in dieselbe Kerbe haut und
gleichermaßen das Mißtrauen predigt (mal abgesehen davon dass er
grotesk ist), trägt mit zu meiner Trauer bei.
Ich für meinen Teil, hab so mancherlei Workshops, Events und
Veranstaltungen besucht, viele davon beanspruchen für sich das
Prädikat "spirituell", und etlichen möchte ich es durchaus
zuschreiben.
Sehr oft ist dabei eine ganz wunderbare Stimmung des Zusammenseins
und der Gemeinscahft entstanden, ein sich-füreinander-öffnen und
einander-begegnen, wie man es im Alltag kaum jemals erlebt - und
was dann, obwohl man sich vorher gar nicht kannte und nur zwei oder
drei Tage miteinander verbracht hat, dann am ende ein fühlbar
schwermütiges Gefühl des Abschiednehmens hervorgerufen hat.
Ich hab mich dann gefragt: wenn es offenbar allen so geht, dass
sie sich an solcher art Begegnung erfreuen, warum begegnen wir
uns dann nicht viel öfter auf solche weise? Warum brauchen wir
dafür extra einen Organisator oder einen Guru, der dann dazu erst
eine erkärtermaßen "spirituelle" Veranstaltung inszenieren muss?
Dieses Räsel ist mir geblieben: warum kann man sich nicht einfach
so liebevoll begegnen, warum braucht man da extra einen Workshop
dazu?
Und so hat mich dann auch die Lust verlassen, irgendwelche Workshops
zu egal welchen Themen zu besuchen - denn das wichtige fand ich
dabei nicht das jew. Thema, sondern vielmehr eben diese Qualität
menschlicher Begegnung - und da denke ich mir dann: wenn sich das
nicht aus freien Stücken teilen läßt, dann will ich auch nicht einen
Guru dafür bezahlen, dass er die Erlaubnis dafür gibt - denn das
wäre ja schon fast so wie Prostitution.
Was aber auch deutlich wird aus solchen Erfahrungen: es ist nutzlose
Haarspalterei, den Begriff "gleichgesinnt" dialektisch zu zerklauben -
denn was gleichgesinnt ist, mag wohl erst bei einer sich bietenden
Gelegenheit entstehen und erkennbar werden. Und kein Mensch ist
gänzlich gleich wie ein anderer.
Nun, liebe Andrea, hast Du freilich meine langgehegte Frage auf eine
ungemein brutale Weise beantwortet: wir SOLLEN uns GAR NICHT
liebevoll begegnen ausserhalb von offiziellen Workshops und
Seminaren, sondern wir SOLLEN uns mit Mißtrauensvorschuss begegnen
(oder am besten gar nicht)!
Wir sollen liebsein nur unter offziellen Aufsicht eines Gurus (oder
einer Aufsichtsperson) - in allen anderen Fällen aber sollen wir uns
mit Mißtrauen und Reserviertheit überschütten! (denn anderenfalls
könnte man ja schlechte Erfahrungen machen)
Ich für meinen teil, nun, ich lebe seit 35 Jahren völlig allein -
also, seit ich daheim ausgezogen bin - und das ganz einfach aus dem
Grund, weil es mir nicht gelingt, diesen überwältigenden Berg an
Vorschussmißtrauen, der einem engegengeworfen wird, zu überwinden.
Und ich leide darunter - der Mensch ist nicht dafür geschaffen um
allein vor sich hin zu vegetieren, sondern er lebte zu allen zeiten
in Stammes- oder Sippenverbünden, und so ganz selbstverständlich und
ununterbrochen in vertrauensvoller Gemeinschaft. Erst in
allerjüngster Zeit der entwicklungsgeschihte, in den letzten fünfzig
oder hundert Jahren erst, wurde es mode, allein und ganz für sich
selbst dahinzuvegetieren, was doch eigentlich nur ein langsames
vor-sich-hin-sterben ist.
Vor fünfzehn Jahren hab meinen jetzigen Job angefangen und mir dazu
eine neue Wohnung genommen. Ich zähle zusammen: in diesen 15 Jahren
hat mich insgesamt dreimal jemand besucht. Offenbar wird mit
zumehmendem Alter das Desinteresse aneinander und das allfällige
Vorschussmißtrauen immer noch mehr.
Da ist es dann gut zu wissen, dass es inzwischen schon FRAGWUERDING
ist, dass Menschen überhaupt den wunsch haben einander zu begegnen!
Anyway, ich persönlich und für meinen Teil finde, wenn man liebsein
nur noch unter der Aufsicht eines Gurus darf, dann kann man es auch
gleich ganz lassen - und dann komme ich auch zu dem Ergebnis, das
schon Alexander Kaschte (->wikipedia; auch so ein Grufti der nachts
um Gräber schleicht *kopfschüttel*) ergriffen hat: dann ist es wohl
humaner, für die Ausrottung der Menschheit zu plädieren.
Hallo Peter,
schade, daß mein Posting Dich traurig gemacht hat. Ehrlich gesagt ging es mir mit Deinem Posting leider auch so.
Auch mir sind persönliche Begegnungen und der direkte Austausch sehr wichtig - und gerade weil man ja ein schönes Miteinander möchte, sucht man sich ja normalerweise auch die passenden Menschen dazu. Wenn Du schreibst,
"Sehr oft ist dabei eine ganz wunderbare Stimmung des Zusammenseins
und der Gemeinscahft entstanden, ein sich-füreinander-öffnen und
einander-begegnen, wie man es im Alltag kaum jemals erlebt - und
was dann, obwohl man sich vorher gar nicht kannte und nur zwei oder
drei Tage miteinander verbracht hat, dann am ende ein fühlbar
schwermütiges Gefühl des Abschiednehmens hervorgerufen hat."
dann stimme ich Dir zu und diese wunderbare Stimmung kenne ich auch aus unserer Gruppe. (Wobei das Abschiednehmen bei uns meist nicht schwermütig ist, weil man sich ja regelmäßig trifft.)
Das von Dir erwähnte Problem, das
"Vorschussmißtrauen, der einem engegengeworfen wird, zu überwinden"
haben wir auch gelegentlich; das kommt leider oft, nachdem spirituell interessierte Menschen auf der Suche nach einer geeigneten magischen Gruppe bei einer anderen Organisation schlechte Erfahrungen gemacht haben und deshalb seitdem vorsichtig(er) geworden sind.
Dafür haben wir Verständnis und aus diesem Grund wurden 2010 die offenen Treffen (ein- bis zweimal jährlich) ins Leben gerufen.
Ich habe den Eindruck, daß sie sehr dabei helfen, Vertrauen aufzubauen. Wir machen seit 2010 gute Erfahrungen damit und so einige Erst-Teilnehmer haben sich nach ihrem ersten Treffen zur Mitgliedschaft angemeldet, um regelmäßig teilzunehmen.
(Bei Interesse kannst Du einige Postings im Nachgang zu zwei unserer offenen Treffen vom letzten Jahr nachlesen, einmal von München Meine Eindrücke über das Münchner Refuah Treffen und einmal von Frankfurt Meine Eindrücke zu dem ersten Refuah-Seminar. Schade, daß Du nicht mit dabei warst!
Die nächsten offenen Ausbildungstreffen sind in Planung.)
Um zum Anlaß Deines Beitrags zurückzukommen, Echnaton selbst hatte mit meinem Posting offenbar keine Probleme; beim nochmaligen Lesen habe ich aber gesehen, daß nicht deutlich wurde, daß wir in Wolfsburg und direkter Umgebung derzeit keine aktiven Mitglieder haben und ich ihm deshalb empfohlen hatte, den Austausch im Forum oder im Kurs auf Internetbasis zu suchen. Vielleicht macht dies es etwas klarer.
Es ist also nicht so, daß Wolfsburger Mitglieder entmutigt werden sollten, sich mit Echnaton zu treffen - ich kenne nur einfach kein aktives erfahrenes Mitglied aus der Gegend. Und ich kenne derzeit alle aktiven Mitglieder persönlich, die schon mal auf einem der Treffen waren.
Somit lief es für Echnaton darauf hinaus, entweder mit BOEL-Mitgliedern oder auch Kursteilnehmern Erstkontakte im Kurs oder Forum zu knüpfen oder an einem der offenen Treffen teilzunehmen oder sich mit Nichtmitgliedern aus seiner Gegend zu treffen - was wir natürlich grundsätzlich OK finden, denn es ist ja seine Sache, mit wem er sich trifft.
Wir sind auch bei weitem nicht das einzige gute Magieforum in Deutschland. Sicherlich gibt es noch weitere gute Foren und wer sich mit anderen Menschen treffen möchte, hat viele Möglichkeiten, dies zu organisieren. Dazu benötigt er uns nun wirklich nicht.
Uns ist dabei wichtig, daß unser Forum keine "Kontaktbörse" wird, weil es das offizielle Forum unserer Bruderschaft ist: Mit anderen Worten, wir möchten nicht, daß private Treffen von Menschen, die wir nicht persönlich kennen, öffentlich in unserem offiziellen Forum vereinbart werden, weil sie mit BOEL-Veranstaltungen verwechselt werden könnten. Ich denke, das ist nachvollziehbar.
Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber ich hatte den Eindruck daß Du vielleicht gedacht haben könntest, daß dies Deine Freiheit einschränkt, zu treffen, wen Du möchtest, oder daß Du denken würdest, daß wir nur "Treffen unter Aufsicht eines spirituellen Lehrers" gutheißen. Dem ist natürilch nicht so, das wäre ja absurd.
Ich hoffe, es ist nach dem obigen klarer geworden,
Wenn Du schreibst,
" Ich zähle zusammen: in diesen 15 Jahren
hat mich insgesamt dreimal jemand besucht. Offenbar wird mit
zumehmendem Alter das Desinteresse aneinander und das allfällige
Vorschussmißtrauen immer noch mehr."
dann stimmt mich das traurig. Ich entnehme Deinem Beitrag aber auch, daß Du viele schöne und aufbauende Workshop- und andere Treffen mit gleichgesinnten Menschen hattest und hoffe, daß dies die Bilanz summa summarum ins Positive bringt.
Wir hatten ja in den letzten Jahren auch immer mal wieder Kontakt und Du hattest häufiger erwähnt, daß Du in viele andere Gruppen und Personen involviert warst.
Ich habe mit Bedauern in dem anderen Thread von Deinen gesundheitlichen Problemen im Winter gelesen und hoffe, daß es Dir wieder besser geht.
Viele Grüße
Andrea
Ach, liebe Andrea,
wenn das halt so einfach wär...
Nein, es geht nicht darum dass da was meine Freiheit einschränkt.
Sondern, was Du geschrieben hast, dass es ja auch "schwarze Schafe gibt", und dass es doch effektiver sei sich elektronisch im forum auszutauschen.
Dass elektronische Kommunkation effektiver sei, halte ich für schlicht unzutreffend; und daran zu denken, dass ein unbekannter Gegenüber ein "schwarzes Schaf" sein könnte, das finde ich genauso schlimm, wie wenn man jeden Menschen der zufällig neben einem steht für einen potentiellen Taschendieb ansieht, oder jeden Schwarzafrikaner für einen potentiellen Rauschgifthändler, oder dergleichen - das vergiftet sowohl den eigenen Geist als auch die allgemeine Zwischenmenschlichkeit.
Mein Punkt ist da nicht, dass irgendwelche oder gar meine Freiheit eingeschränkt würde, sondern um eine Motivation zu freiwilliger Selbstbeschränkung aus Angst vor potentiellen "schwarzen Schafen" oder wasauchimmer - sodass man sich dann lieber hinter dem PC versteckt als zu riskieren, jemand Unbekanntem zu begegnen - und von letzterem haben wir im Zeitalter des virtuellen Soziallebens wahrlich schon mehr als genug.
Das fand ich recht bitter, aber wirklich geschmacklos und abwertend fand ich dann die Bemerkung über Leute, die "um Friedhöfe schleichen und sich gruftig fühlen". Denn die Goths trauen sich immerhin, das offen und freimütig anzusprechen, was bei den ganzen magischen Gruppen (wie auch sonst überall) immer schön unter den Teppich gekehrt und versteckt wird, aber deswegen ja nicht weniger vorhanden ist: insbesondere alles was mit Sex und Tod zu tun hat. Im grunde machen sie die Schattenarbeit für die Wohlstandsgesellschaft.
Lieben Gruss
Peter