Hallo Lorey,
2. du schreibst "Ich werde mich daher lächerlich machen, wenn ich sagen würde, die Ultimative Definition des Egos zu haben. Schon gar als "Nichtschüler". Ich überlasse mein Senf dazu die Kursschreiber.". Ich mache mich gerne lächerlich und anscheinend bin ich auch ein senfschreibender Kursbesucher. Denn Lachen scheint mir hier notwendig zu sein. Natürlich kann niemand Ego, Verstand, Sinn endgültig definieren. Aber wir haben stets implizite Verständnisarten davon. Und ich halte es für wichtig, dass wir mit-einander reden, dass wir unsere impliziten Voraussetzungen explizit machen. Ansonsten reden wir über verschiedene Dinge! Auch das Wort "Ich" ist gar nicht so klar ersichtlich, wie es wirkt und muss erst einmal ausbuchstrabiert werden. Häufig gelingt dies, indem man ein Ggenüber formuliert. Ein Beispiel. Vernunft ist meiner Ansicht nach das gedankliche Vermögen Kausalitäten rational herzustellen. demgegenüber stellt die Emotion als Vermögen diese Kausalitäten assoziativ und auf der Ebene von Gefühlen her. Ist so etwas auch bei dem Ich möglich? Wenn das Ich und das Ego so klar wären, wie der Begriff "Kugelschreiber", dann wäre ein Großteil der PHilsophen ziemlich dumm, darüber so viel zu diskutieren....
1. Du schreibst "Unsere Religionen sehen es als der ultimative Sündenfall. Der Mensch hat sich der Wille Gottes durchgesetzt. Er hat sein "ich" ausüben wollen." Ich weiß nicht, wie du darauf kommst. Ich weiß wohl, dass die Meinung verbreitet ist, aber ich sehe weder in Bibel noch in der Theologie einen Ansatzpunkt dafür. "Erbsünde geht auf Augustinus zurück und bezeichnet einen anderen Sachverhalt. Gerade im Christentum wird theologisch und biblisch der Einzelperson ein hohes Gut zugemessen im Gegensatz zu östlichen religionen, die eine Ich-Auflösung anstreben. Übrigens ist es die Gnosis (und hier vor allem Mani und Konsorten), welche die Ich-Auflösung in ihren entsprechenden Schriften propagieren. Genau deswegen hat sich die frühe KIrche vom Manichäismus und ähnlichen Strömungen abgegrenzt.
Du schreibst: "Die Kirche hat sein Senf hinzu geschrieben denke ich." Schon wieder Senf?! Ich mag Senf. Vor allem scharfen mit wenig Zucker. Vielen Dank für die Wertschätzung der Kirche und des Senfes. Ich vermute, du präferierst Ketchup, wenn du dich so sehr von dem Senf der Kursschreiber und der Kirche abgrenzt ;) Ketchup hat übrigens immer recht viel Zucker...
Weiterhin schreibst du: "Das Ego selbst meiner Meinung ist nicht positiv oder negativ, es ist
neutral. Es verursacht Leid weil es in diese Welt Leute gibt, die nicht
bereit einzusehen ist, dass jemand anders sein kann ohne seine Glaube in
Frage zu stellen." Also hast du doch eine bestimmte Egodefinition, oder? Das Ego ist demnach nicht nur alles Selbstreferenzielle, sondern auch etwas, dass sich an die Dinge bindet. Könnte es auch sein, dass es nicht das Ego ist, dass sich an etwas festklammert, sondern eine bestimmte Charakterhaltung (nennen wir sie einmal "zwanghaft")?
Du schreibst: "Ich bin nicht mehr so naiv als zu glauben ich zeige allen mein überweltiches ego". Kannst du das erläutern? Ich verstehe den Satz - ehrlich gesagt - nicht.